Martha Rönisch aus Radebeul

Wettbewerbs-Auszeichnungen

1. Platz im Schreibdebüt-Wettbewerb 2022 - Felix
Urteil der Jury

Martha Rönisch erzählt in ihrer dramatischen Kurzgeschichte vom Leben und vom Tod und wie erschreckend nah beides beieinanderliegen kann.
Anne und Jan, die Protagonisten, freuen sich auf die bevorstehende Geburt ihres Sohnes. „Ob sie sich schon einen Namen überlegt hätten? Anne und Jan nicken. Felix, der Glückliche. Weil wir so glücklich sind.“
Der Autorin gelingt es durch die Wahl der auktorialen Erzählperspektive, die Leser unmittelbar, aber dennoch mit genügender Distanz, an der Freude über die Geburt, aber auch an der Hilflosigkeit und dem Entsetzen über den Verlust teilhaben zu lassen. 
Anne stirbt an einer Fruchtwasserembolie. Was wie ein schöner Traum beginnt, wird für Jan, der nun allein für Felix verantwortlich ist, zu einem Albtraum. „Hinter ihm fällt die Tür ins Schloss und die erdrückende Ruhe der einsamen Wohnung empfängt ihn.“
Es sind nur wenige Stunden vom unbeschreiblichen Glück zum Albtraum. Die Autorin meistert diese dramatische Wende in der Geschichte ausgezeichnet. Sie lässt die Leser betroffen zurück. 
 

Felix:

Anne lehnt sich im Sessel zurück und streichelt sanft ihren prallen Bauch, durch das geöffnete Fenster hört sie die Vögel zwitschern, Fliederduft dringt mit warmer Frühlingsluft in das neue Kinderzimmer herein. Sie schließt die Augen und lächelt... Kurzgeschichte lesen

Foto-Martha-Roenisch

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