Kristina Gerg aus Geretsried

Wettbewerbs-Auszeichnungen

5. Platz im Genre-Wettbewerb 2023 - In Dunkelheit
Urteil der Jury

Der Titel – In Dunkelheit – verrät, dass wir es bei Kristina Gergs Geschichte mit einer menschlichen Urangst zu tun haben. Hinzu kommen der Kontrollverlust und die unmittelbare Bedrohung des Lebens. Wir befinden uns mit der Ich-Erzählerin in einem Sarg, sind gewissermaßen schon dem Reich der Toten zugeordnet. Die Bedrohung ist existentiell und ein klassisches Thriller-Szenario. 
Der Autorin gelingt es, in dieser einen Szene zwei spannende Wendungen unterzubringen, die uns von Hoffnung in noch tiefere Verzweiflung stürzen: Die Erzählerin findet zu ihren Füßen ein Smartphone, das ein wenig Licht spendet. Auch die zweite Wendung hat mit dem Smartphone zu tun: Der Täter hat ihr eine Nachricht hinterlassen, die die zarte Hoffnung im Keim erstickt. 
Kristina Greg hat In Dunkelheit so aufgebaut, dass es von Anfang bis Ende spannend bleibt: Wo ist die Ich-Erzählerin? Warum ist sie dort? Wird sie sich retten können? Wird jemand sie rechtzeitig finden? Muss sie sterben? Der Sauerstoffmangel nimmt ihr nicht nur zunehmend die Handlungsfähigkeit, er trübt auch ihren Verstand, sodass wir uns bis zur letzten Zeile nicht sicher sein können, ob das Licht, das wir am Ende sehen, Tod oder Rettung bedeutet. 
 

In Dunkelheit:

Als ich die Augen öffne, blicke ich in totale Dunkelheit. Ich nehme einen Atemzug. Die Luft ist schwer und riecht nach Holz und Erde. Ich liege. Die harte Oberfläche drückt mir unangenehm auf Wirbelsäule und Hinterkopf. Als ich versuche, den Kopf... Kurzgeschichte lesen

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