Dagmar Kramp aus Hofheim

Seit vielen Jahren arbeite ich als Psychotherapeutin. Die besonderen Lebensgeschichten meines beruflichen Alltags lassen Bilder entstehen, neue Geschichten. Zudem hatte ich schon immer ein Faible für Krimis, besonders für solche mit subtiler Spannung, die der Logik der Psyche folgt. Vor ungefähr 13 Jahren hatte ich dann die Idee einer Geschichte über eine multiple Persönlichkeit - ein Leben in innerer Zerrissenheit, entstanden durch frühe Traumatisierung. 
Jahrelang lag die Geschichte in meinem Kopf in einer Schublade, sicher verstaut und unvergessen. Aber verwirklichen konnte ich das Projekt erst durch meine Teilnahme an der "Romanwerkstatt für Krimi und Thriller" der Schule des Schreibens. Erst durch diese intensive Arbeit bekam ich das Handwerkszeug, und dadurch den Mut, die Geschichte hervorzuholen – und so meinen Traum, einen Roman zu schreiben, Wirklichkeit werden lassen. Und als ich den Lehrgang nach zweieinhalb Jahren beenden konnte, lag die Rohfassung eines Manuskripts vor mir.
Nach etlichen Überarbeitungen konnte ich dann mit dem österreichischen „Verlag am Rande“ einen Verlag finden, den mein Werk überzeugte. Et voilà – Mitte Mai erschien mein Roman!
 

Wettbewerbs-Auszeichnungen

1. Platz im Schreibdebüt-Wettbewerb 2019 - Quid pro quo
Urteil der Jury

Will Ruth ein neues Leben beginnen, um sich der Verantwortung für den pflegebedürftigen Horst geschickt zu entziehen? Ist Dr. Horst Hegele ein hilfloses, gequältes Opfer seiner bösartigen Ehefrau? Zunächst sieht alles danach aus.

Der Leser wird den Wendepunkt der Geschichte, den die Autorin geschickt setzt, nicht so schnell vergessen. Bilder, die Ruth in der Wohnung zurückgelassen hat, dokumentieren die tiefen Wunden, die ihr während der Ehe zugefügt wurden.

In gekonnter Erzählweise gelingt es Dagmar Kramp, das Klischeebild einer Ehe, die in schlechten wie in guten Zeiten von selbstloser Liebe getragen wird, zu zerbrechen. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Die „Gegenleistung“, die Ruth erbringt, lässt den Leser einen tiefen Blick in den Abgrund gesellschaftlicher, häuslicher Gewalt werfen.

Als Ruth am Ende „leise die Haustür hinter sich“ schließt und in ihr wohlverdientes neues Leben aufbricht, lässt dies den Leser erleichtert aufatmen.

Quid pro quo:

„Auf dem Kopfsteinpflaster haben Sie es ja immer besonders schwer mit dem Rollstuhl, Frau Hegele!“ Wie jeden Samstag begrüßte die Marktfrau Ruth mit diesen Worten. Und wie immer erwiderte Ruth fröhlich: „Ach, das hält fit!“ Sie legte dem Mann im... Kurzgeschichte lesen

Foto Kramp Dagmar Schreibdebuet-Wettbewerb

Veröffentlichungen

cover-Kramp-Dagmar-Meine-Liebe-Tötet
Meine Liebe tötet

Roman, 412 Seiten
Verlag am Rande

ISBN 978-3903190641
Mai 2024

Weitere Autor/innen

Jetzt anmelden