Rasper-Claudia-Foto
Claudia Rasper aus Neusiedl am See

Wettbewerbs-Auszeichnungen

4. Platz im Genre-Wettbewerb 2024 - Das erste Einhorn
Urteil der Jury

Als erstes fällt an Claudia Raspers Einhorn auf, dass es nicht das letzte ist, wie in dem Kultfilm aus den 1980er Jahren, sondern das erste. Allein der Titel lässt Amüsantes erwarten, was dann auch wunderbar eingelöst wird. Es stellt sich nämlich heraus, dass der Ich-Erzähler als erster Mensch auf der Welt eine neue Covid-Spätfolge erleidet: Ihm wächst ein Einhorn. 
Das verunsichert ihn derart, dass sein Leben eine völlig neue Richtung zu nehmen droht. Statt seiner Freundin im Restaurant den geplanten Heiratsantrag zu machen, will er sich an Ort und Stelle von ihr trennen. 
Zum Glück durchschaut sie die Ich-Bezogenheit seines Wunsches und redet ihm den Unsinn aus, sodass wir ein Happy End bekommen. 
Der Text wird vor allem von temporeichem Dialog und den selbstquälerischen Kommentaren des Ich-Erzählers getragen, Das erste Einhorn liest sich dadurch sehr leichtfüßig. 
Nebenbei vermittelt uns Claudia Rasper noch einen wichtigen Grundsatz: In der Liebe geht es nicht um Status und Äußerlichkeiten, sondern darum, zueinander zu stehen. Ein ebenso witziger wie herzerwärmender Text.  
 

 

Das erste Einhorn:

„Oh mein Gott, Frank, wie kannst du das essen?“ Sabine füllt ihre Backen wie ein Hamster auf Speed mit Weißbrot. 
„Scharf? “, frage ich und gratuliere mir mental zu meinem geistesreichen Kommentar.
Ich schlürfe erneut einen Löffel des Green Curries,... Kurzgeschichte lesen

3. Platz im Schreibdebüt-Wettbewerb 2023 - Im Rahmen des Möglichen
Urteil der Jury

Ehemann Herbert ist nun nicht mehr da, und Ingrid ist mit dessen Schildkröte Olaf alleine. Schildkröten sind nicht gerade hyperaktive Tiere, und Ingrid sieht noch mehr Parallelen in den Charakterzügen von Herbert und seinem Haustier.
So ist sie überrascht, als sie beim Aufräumen im Arbeitszimmer etwas Seltsames findet. Einfach so zwischen den Rechnungen für den Bürohandel und den Einrichtungsladen.
Der gewohnte, wenig aufregende Eindruck, den Ingrid bisher von ihrem Mann hatte, wird abgelöst durch wilde Spekulationen, die Ingrid heimsuchen und die Beziehung zu Herbert infrage stellen. Hat Herbert doch Eigenschaften, die Olaf nicht hat?
Dass sich der Titel „Im Rahmen des Möglichen“ am Ende der kleinen Geschichte wiederfindet, rundet diese sehr schön ab und lässt uns auch ein wenig nachdenklich mit der Frage zurück, ob wir nicht allzu oft unsere eigenen Vorstellungen auf andere projizieren.

Im Rahmen des Möglichen:

Ingrid war sich von Anfang an unklar darüber gewesen, was sie von Olaf halten sollte. Nicht, dass Ingrid hinsichtlich des Unterhaltungswertes einer Schildkröte eine hohe Erwartungshaltung gehabt hätte. Aber war es wirklich zu viel verlangt, ab und zu... Kurzgeschichte lesen

Rasper-Claudia-Foto
Jetzt anmelden